Zysten können sich fast überall im Körper bilden. Da sie zumeist keine Beschwerden hervorrufen, werden sie oft nur durch Zufall erkannt.
Was ist eine Zyste?
Mit dem Ausdruck Zyste beschreiben Ärzte einen abgekapselten Hohlraum in einem Organ oder einem Gewebe, der mit Flüssigkeit gefüllt ist. Bei der Flüssigkeit handelt es sich entweder um Blut, Gewebewasser, Eiter oder Talg. Zysten bestehen aus einer oder mehreren Kammern. Zu den bekanntesten zählen:
- Zyste am Eierstock
- bartholin-Zyste
- Zyste im Knie (Bakerzyste)
- Tarlov Zyste
- Zyste der Gebärmutter
- Zyste im Kopf
- Zyste in der Brust
- Zyste an der Niere
- Zyste im Auge
- Zyste der Schilddrüse
- Zyste im Mund
Zyste Ursache – wie entsteht eine Zyste?
Zysten stellen einen „Auffangbehälter“ für überschüssige Mengen von Körperflüssigkeiten dar. Oft liegt an dem betroffenen Gewebe oder Organ eine Entzündung beziehungsweise eine Funktionsstörung vor. In manchen Fällen gibt es andere Gründe für die Entstehung. So sind die meisten Zysten an Hoden und Eierstöcken hormonbedingt. Die Anlage zu einer Zyste an der Leber und der Niere wird häufig vererbt. Bei einer Schokoladenzyste handelt es sich um eine Folge der Frauenkrankheit Endometriose.
Zyste Symptome
Viele Zysten sind unauffällig und verursachen keine Beschwerden. Welche Symptome auftreten, hängt vor allem von ihrer Größe und dem Entstehungsort ab. So können innen liegende Zysten Schmerzen sowie ein Druckgefühl hervorrufen. Je nach Lage schränken sie die Funktion von Gelenken und Organen ein. Zysten in der Haut machen sich durch hervorstehende Knoten oder Knubbel bemerkbar.
Zu den weiteren Symptomen gehören:
- Unterleibsschmerzen und Blutungen bei Eierstock- oder Schokoladenzysten
- Spannungsschmerz in den Gelenken bei Gelenkzysten
- Schmerzen und Taubheitsgefühle im Unterschenkel bei einer Baker Zyste
- Bauchschmerzen und innere Blutungen bei Leberzysten
- Mundgeruch bei Zysten im Nasen-Rachen-Raum
- Blut im Harn bei Nierenzysten
- Sehstörungen, unsicherer Gang und Sprachstörungen bei Gehirnzysten
Zyste geplatzt – was tun?
Manche Betroffene fürchten sich davor, dass eine Zyste platzt. In der Tat kommt das häufig vor. Viele Zysten, die nicht von selbst zurückgehen, platzen irgendwann auf und heilen ab. Als Folge können Blutungen und Schmerzen auftreten. In diesem Fall ist es ratsam, seinen Hausarzt zu konsultieren. Mithilfe eines Ultraschalls stellt er sofort fest, ob es sich um eine geplatzte Zyste handelt.
Zyste Eierstock
Eierstockzysten hängen oft mit dem Eisprung und der Reifung der Eizellen zusammen. Sie werden deshalb auch funktionelle Zysten genannt.
Ist eine 4 cm Zyste am Eierstock gefährlich?
Die meisten Eierstockzysten haben eine Größe von ein bis drei Zentimetern. Zysten, die kleiner als fünf Zentimeter sind, bilden sich normalerweise innerhalb weniger Monate zurück. Eine Behandlung ist deshalb nicht notwendig. Der Frauenarzt führt lediglich regelmäßige Ultraschall-Untersuchungen zur Kontrolle durch. Allerdings kann man mit einem sitzbad die Zyste im Eierstock als hausmittel behandeln.
Kann eine solche Zyste gefährlich werden? Bei plötzlichen ruckartigen Bewegungen ist es möglich, dass sich eine große Eierstockzyste um den eigenen Stiel dreht und dabei starke Schmerzen verursacht. Wird durch die Stieldrehung die Blutversorgung des Eierstocks unterbunden, stirbt dieser nach kurzer Zeit ab. Betroffene sollten deshalb umgehend die Notaufnahme eines Krankenhauses aufsuchen.
Zyste am Eierstock: ab welcher Größe operieren?
In Ausnahmefällen können Eierstockzysten einen Durchmesser von 15 bis 30 Zentimetern erreichen. Wächst eine Zyste auf mehr als fünf Zentimeter an und geht nicht mehr von selbst zurück, kann eine Operation notwendig sein. Das gilt vor allem dann, wenn starke Beschwerden auftreten. Ob man die Zyste entfernen muss oder eine medikamentöse Behandlung ausreicht, entscheidet der Arzt.
Welche Hausmittel helfen bei Zysten?
Eine gesunde Ernährung mit frischem Obst, Gemüse, Salaten und Produkten aus Vollkorngetreide unterstützt das Immunsystem. Darüber hinaus vermindert sich das Risiko von Entzündungen, die wiederum die Entstehung und das Wachstum von Zysten begünstigen. Die Vermeidung von Stress, viel Bewegung und ausreichend Schlaf sorgen dafür, dass vorhandene Zysten besser abheilen.
Als hausmittel bei Baker-Zyste und Hautzysten kommen heiße Kompressen sowie äußere Anwendungen mit apfelessig oder Teebaumöl infrage. Und so geht es:
- Wasser in einem Topf erwärmen. Wenn die Temperatur nicht mehr zu hoch ist, wird eine Kompresse damit benetzt und für 20 bis 30 Minuten auf die Zyste gelegt.
- Zwei Teelöffel apfelessig in eine halbe Tasse warmes Wasser geben; anschließend einen Wattebausch hineintauchen und ihn für fünf bis zehn Minuten auf die Zyste drücken.
- Zu 100 Millilitern Wasser mischt man zehn Tropfen Teebaumöl. Dann legt man kurz einen Wattebausch hinein und drückt ihn für zehn Minuten auf die Zyste.
Sitzbäder können bei einer Bartholin Zyste helfen
Zysten im Genitalbereich lassen sich mit einem warmen sitzbad bekämpfen. Die Wärme fördert das Abfließen der Gewebeflüssigkeit und kann vorhandene Beschwerden lindern. Man gibt zwei Esslöffel Bittersalz in das 36 Grad warme Badewasser und bleibt für 10 bis 15 Minuten darin sitzen. Die Anwendung sollte nicht öfter als dreimal in der Woche durchgeführt werden.
Quellenangaben
- https://www.netdoktor.de/krankheiten/zysten/
- https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/zysten-741409.html
- https://www.deine-gesundheitswelt.de/krankheit-behandlung-und-pflege/zysten
- https://www.gesundheitsinformation.de/eierstockzysten-ovarialzysten.html
- https://www.healthline.com/health/home-remedies-for-cysts