Nierenstein

Nierensteine – Symptome, Ursachen & Behandlung

Fast fünf Prozent aller Deutschen haben Nierensteine. Männer leiden doppelt so häufig darunter wie Frauen. Zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr ist das Risiko am größten, Steine in den Nieren und den Harnwegen zu entwickeln.

Was sind Nierensteine?

Bei Nierensteinen handelt es sich um kristallartige Ablagerungen, die im Nierenbecken gebildet werden. Wenn sie von dort in den Harnleiter gelangen, sprechen Ärzte von Harnleitersteinen. Der Oberbegriff für Nieren- und Harnleitersteine lautet Harnsteine.

Rund zwei Drittel der Steine bestehen aus Kalziumoxalat, dem salz der Oxalsäure. Außerdem gibt es Harnsäuresteine, Struvitsteine, Kalziumphosphat-Steine und Cystinsteine.

Wie sehen Nierensteine aus?

Die Form der Steine hängt von der chemischen Zusammensetzung ab. Kalziumoxalat-Steine sind vergleichsweise klein. Sie haben entweder eine stachelige oder eine glatte Oberfläche. Die etwas größeren Kalziumphosphat-Steine weisen eine bröckelige Struktur auf. Struvitsteine hingegen sehen geweihförmig aus.

Wie schnell wachsen Nierensteine?

Mediziner gingen bisher davon aus, dass sich Harnsteine nicht von selbst auflösen, sondern über den Urin ausgeschieden werden müssen. Wie amerikanische Wissenschaftler im Jahr 2018 zeigten, ist das nicht so. Offenbar kommt es im Körper zu einem ständigen Auf- und Abbau von Kalziumoxalat-Steinen. Die Forscher vergleichen diese Prozesse mit der Entstehung von Korallenriffen.

Nierensteine Symptome

Symptome Nierensteine – wie machen sich Nierensteine bemerkbar?

Betroffene merken gar nicht, wenn sich Steine in der Niere bilden. Wenn sie in den Harnleiter gelangen, kann es zu Entzündungen kommen. Die entzündlichen Prozesse sind der Grund, warum Nierensteine Schmerzen verursachen. Sie äußern sich als wellenförmige Koliken im Bereich der Nierengegend, die bis in den Unterbauch oder den Rücken ausstrahlen.

Blockiert ein Stein den Harnweg, staut sich der Urin. Als Folge erhöht sich der Druck im Nierenbecken und verursacht schmerzhafte Koliken. Man hat das Gefühl, dauernd auf die toilette gehen zu müssen. Auch das Wasserlassen selbst ist schmerzhaft. Falls zusätzlich Fieber und Schüttelfrost auftreten, ist das ein Alarmsignal. Da es sich um eine lebensgefährliche Blutvergiftung handeln könnte, sollte umgehend eine urologische Notaufnahme aufgesucht werden.

Nierensteine Ursachen

Nierensteine Ursache – wie entstehen Nierensteine?

Der Hauptgrund für die Steinbildung liegt in einer zu geringen Flüssigkeitsaufnahme. Wenn man zu wenig trinkt, hält der Körper ständig Wasser zurück und scheidet es nicht über die Nieren aus. Dadurch wird der Harn konzentrierter, sodass leichter Steine entstehen können. Aber auch verstärktes Schwitzen und häufige Durchfälle beeinflussen unseren Flüssigkeitshaushalt.

Wie bekommt man Nierensteine sonst noch? Zu den weiteren Risikofaktoren gehören:

  • übermäßiger Verzehr von oxalsäurehaltigen Lebensmitteln. Dazu zählen Schokolade, Möhren, Rhabarber, Spinat, Erdbeeren und Walnüsse
  • häufiger Genuss von Kaffee, schwarzem tee, Cola und alkoholischen Getränken
  • salzhaltige Ernährung mit viel Fleisch und Wurstwaren
  • Übergewicht und Fettsucht (Adipositas)
  • Diabetes mellitus Typ 2 (Altersdiabetes) oder eine Überfunktion der Schilddrüse
  • Gicht
  • Bewegungsmangel
  • Crashdiäten ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr
  • wiederholte Harnwegsinfekte
  • Kortisonbehandlung

Nierensteine Behandlung

Zumeist wandern die Steine von selbst durch die Harnwege und werden mit dem Urin entfernt. Bei Schmerzen verordnet der Hausarzt Medikamente wie Diclofenac, Ibuprofen oder Paracetamol. Erst ab einer Steingröße von sieben Millimetern ist ein medizinischer Eingriff erforderlich.

Nierensteine natürlich auflösen

Um den Abgang von Nierensteinen zu unterstützen, sollten Betroffene viel Mineralwasser und ungesüßten tee trinken. Verdünnte Obstsäfte kommen ebenfalls infrage. Viele Ärzte raten zu einer täglichen Trinkmenge von mindestens 2,5 Litern. Dadurch lässt sich ein Teil der Nierensteine auflösen. Aber auch bestimmte Medikamente (Alphablocker) können Nierensteine ausscheiden.

Bewegung sorgt dafür, dass die Steine im Harnleiter weiterbefördert werden. Manche Patienten schwören auf Treppensteigen und Hüpfen. Wie lange dauert es, bis Nierensteine abgehen? Das hängt von der Größe ab. Kleinere Steine werden innerhalb von zwei Wochen ausgeschieden.

Nierensteine entfernen

Bei großen Steinen ist oft eine ärztliche Behandlung notwendig. Je nachdem, wo sie sich befinden, ist die Stoßwellentherapie, eine endoskopische Entfernung oder eine Operation die Methode der Wahl. Bei der Stoßwellentherapie kommen mechanische Druckwellen zum einsatz, die das Gewebe durchdringen und die Nierensteine zertrümmern.

Nierensteine Hausmittel

Zur Unterstützung bieten sich Mittel an, die die Harnausscheidung anregen und entzündungshemmend wirken.

Dazu zählen:

  • Goldrutenkraut
  • Birkenblätter
  • Brennnessel
  • Löwenzahnwurzel
  • Echtes Labkraut
  • Katzenbart (Orthosiphon)

Am besten stellt man abwechselnd Teeaufgüsse her und trinkt davon mehrere Tassen am Tag.

Ein Sitzbad kann bei Nierensteinen helfen

Körperwarme Sitzbäder mit Zinnkraut, Heublumen oder Haferstroh wirken schmerzlindernd und entspannend. Die Anwendungsdauer beträgt zweimal täglich 15 bis 20 Minuten.

Nierensteine vorbeugen

Bei 30 bis 50 Prozent der Patienten mit Nierensteinen kehrt innerhalb von fünf Jahren das Problem zurück. Deshalb ist es ratsam, seine Lebensgewohnheiten umzustellen:

  • 2,5 bis 3 Liter am Tag trinken
  • sich ausgewogen und ballaststoffreich ernähren
  • auf verarbeitete Nahrungsmittel und Fertiggerichte verzichten
  • Cola und andere Softdrinks meiden
  • sparsam salzen
  • tierisches Eiweiß in Maßen konsumieren
  • regelmäßig bewegen und Sport treiben
  • Übergewicht abbauen

Quellenangaben

  1. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/nierensteine/was-sind-nierensteine.html
  2. https://www.netdoktor.de/krankheiten/nierensteine/
  3. https://www.nature.com/articles/s41598-018-31890-9
  4. https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/nieren-und-harnwegserkrankungen/was-gegen-nierensteine-hilft-733935.html
  5. https://kneipp.ch/das-ist-kneippen/kneipp-lexikon/nierenstein-nierengries/
  6. https://www.aok-bv.de/presse/medienservice/ratgeber/index_16340.html

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