Analfissur

Analfissur – Symptome, Ursachen & Hausmittel

Die Analfissur (Afterriss) ist einer der häufigsten Gründe für Probleme beim Stuhlgang. Obwohl die Erkrankung in jedem Alter auftritt, sind oft Männer und Frauen zwischen 30 und 50 betroffen.

Was ist eine Analfissur?

Mit dem Begriff Analfissur bezeichnen Ärzte einen Riss der empfindlichen Schleimhaut im Analkanal. Als Folge bildet sich an dieser Stelle ein längliches Geschwür. Ein Afterriss kann entweder akut entstehen oder als chronische Erkrankung immer wieder Schmerzen verursachen.

Bei einem akuten Afterriss ist die Schleimhaut nur oberflächlich verletzt. Eine vollständige Analfissur Heilung dauert nicht länger als vier bis sechs Wochen. Bei der chronischen Form verändert sich die Schleimhautverletzung zu einem tiefen Geschwür mit vernarbten Wundrändern. Oft entsteht am After eine Hautverdickung, die Vorpostenfalte (Wächtermariske) genannt wird.

Zu den Komplikationen einer chronischen Fissur gehören Analfisteln (Verbindungsgänge). Darüber hinaus besteht das Risiko von Eiteransammlungen (Abszessen) und Infektionen, die durch Darmbakterien verursacht werden.

Analfissur Symptome

Am häufigsten treten bei einer Analfissur Schmerzen während des Stuhlgangs und bis zu zwei Stunden danach auf. Die Mehrzahl der Betroffenen beschreibt sie als äußerst stark und reißend. Manche sagen, sie hätten den Eindruck, auf einer Rasierklinge zu sitzen. Über Brennen und Jucken am After wird ebenfalls berichtet. Bei der chronischen Verlaufsform halten die Schmerzen nach dem Stuhlgang oft länger an.

Als weiteres typisches Symptom lässt sich bei einer Analfissur Blut auf dem Stuhl beobachten. Auch das Toilettenpapier weist Blutspuren auf. Einige Betroffene glauben, dass sie Hämorrhoiden haben. Wenn gleichzeitig Schmerzen und Blut vorkommen, handelt es sich meistens um einen Afterriss. Ein Hämorrhoidalleiden verursacht am Anfang keine Schmerzen, sondern erst in einem fortgeschrittenen Stadium.

Hinweis: Wer mehrmals in seinem Stuhl Blut entdeckt, sollte umgehend seinen Hausarzt aufsuchen. Denn außer einer Analfissur oder Hämorrhoiden kann es dafür ernsthaftere Gründe geben. Eine frühzeitige Abklärung ist deshalb ratsam.

Analfissur Ursache

Afterrisse haben unterschiedliche Ursachen. Zumeist liegt ein erhöhter Spannungszustand des Schließmuskels vor. Wenn man dann beim Stuhlgang zu stark presst, reißt die Schleimhaut ein. Menschen mit häufigen Verstopfungen sind besonders anfällig dafür.

Zu den weiteren Risikofaktoren einer Fissur zählen:

  • Übergewicht
  • Bewegungsmangel
  • ballaststoffarme Ernährung
  • zu geringe Flüssigkeitsaufnahme
  • bestimmte sexuelle Praktiken

Bei Frauen kann eine Analfissur nach der Geburt oder während der schwangerschaft auftreten. Eine lange Schwangerschaftsdauer, ein hohes Gewicht des Babys bei der Geburt sowie starke Presswehen sind die wichtigsten Gründe dafür.

Analfissur behandeln

Analfissur was tun, fragen sich die Betroffenen. Was hilft bei Analfissur wirklich? Die Therapie hängt davon ab, ob eine akute oder eine chronische Analfissur vorliegt. Die akute Erkrankung lässt sich gut mit Cremes und Salben behandeln. Sie enthalten meistens als Wirkstoff einen Kalziumantagonisten wie Nifedipin, der für eine Entspannung des Schließmuskels sorgt.

Gegen die Schmerzen beim Stuhlgang setzt der Arzt eine Analfissur Salbe mit einem örtlichen Betäubungsmittel ein. Wenn eine starke Entzündung vorliegt, kommen zusätzlich entzündungshemmende Zäpfchen oder Salben infrage. Welche die beste Salbe gegen Analfissur für den Patienten ist, entscheidet der Arzt.

Kann man eine akute Analfissur selbst behandeln? Manche Patienten verwenden bei einer Analfissur Zinksalbe oder Bepanthen. Auch Ölprodukte und Analtampons kommen manchmal zum einsatz. ohne Rücksprache mit einem Mediziner sollte man keine Mittel auf eine Wunde am After auftragen. Denn sie könnten negative Auswirkungen auf die Heilung haben.

Chronische Analfissur natürlich heilen

Eine Analfissur Behandlung der chronischen Verlaufsform erfolgt zunächst auf die gleiche Weise mit Salben, Cremes und Zäpfchen. Manche Ärzte verordnen zusätzlich Analdehner. Sie dienen dazu, die Verkrampfung des Schließmuskels zu lockern und dadurch die Durchblutung der Schleimhaut zu verbessern. Die Analfissur heilt nicht, was kann der Arzt noch tun?

Sieht man nach sechs bis acht Wochen keinen Erfolg, gibt es zwei weitere Therapiemöglichkeiten: Botox-Spritzen oder eine Analfissur OP. Botox (Botulinumtoxin) ist ein Nervengift, das auch in der Schönheitschirurgie Anwendung findet. Es sorgt dafür, dass angespannte Muskeln erschlaffen und für mehrere Wochen gelähmt bleiben. Bei einem chronischen Afterriss heilt das Geschwür während dieser Zeit ab.

Die Analfissur Operation stellt einen kleinen chirurgischen Eingriff dar, der zumeist ambulant durchgeführt wird. Dabei entfernt der Chirurg das entzündete Gewebe zusammen mit dem umliegenden Narbengewebe. Wie lange dauert die Heilung nach Analfissur OP? Normalerweise verheilt die Operationswunde innerhalb von vier und sechs Wochen.

Analfissur Hausmittel

Die Ernährungsweise spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung und Vorbeugung eines Afterrisses. Betroffene sollten möglichst auf Fertiggerichte, verarbeitete Nahrungsmittel (erkennbar an den E-Nummern auf der Verpackung), Brot aus weißem Auszugsmehl, Kuchen und Süßigkeiten verzichten. Eine solche Kost kann nämlich zu einem harten Stuhl oder Verstopfungen führen. Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Ballaststoffen hingegen erleichtern den Stuhlgang.

Folgende Tipps sorgen für einen weichen Kot und eine höhere Darmbeweglichkeit:

  • ballaststoffreich ernähren mit Vollkornprodukten, Gemüse und Obst
  • täglich zusätzlich 15 Gramm Flohsamenschalen verzehren
  • in seine Mahlzeiten Leinsamen und Weizenkleie integrieren
  • mindestens 1,5 Liter Wasser und ungesüßten tee trinken
  • viel bewegen und Sport treiben

Sitzbad Analfissur

Weitere hilfreiche hausmittel bei einer Analfissur sind temperaturansteigende Sitzbäder mit klarem Wasser oder Kamillenblüten. Sie lindern die Schmerzen und säubern die Wunde auf schonende Weise. Während der Anwendung gibt man immer wieder heißes Wasser hinzu, sodass sich die Temperatur innerhalb von 15 Minuten von 36 auf 40 Grad erhöht.

Quellenangaben

  1. https://www.netdoktor.de/krankheiten/analfissur/
  2. https://www.apotheken.de/krankheiten/12778-analfissuren
  3. https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/verdauung/analfissur.html
  4. https://www.dr-nabielek.de/gynaekologie/arzneimittel-naturheilmittel/sitzbaeder

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